Nachrichten aus dem Innovationsraum BioBall
BioBall sieht vier Handlungsfelder für die Entwicklung der urbanen Bioökonomie
Der Klimaschutz erfordert die Umstellung des produzierenden Gewerbes der Metropolregion FrankfurtRheinMain auf nachhaltigere, klimaneutrale Produktionsweisen. Besonders betroffen ist u.a. die in der Metropolregion bedeutende Chemieindustrie. Da große Teile der Chemie auf kohlenstoffhaltigen Rohstoffen basieren, muss dieser Teil der Industrie auf klimaneutrale Energien und alternative Kohlenstoffquellen ausweichen. In frage kommen pflanzliche nachwachsende Rohstoffe, für die aber bei wachsender industrieller Nachfrage Nutzungskonflikte nicht auszuschließen sind. Auch wegen begrenzter Anbauflächen und der heute schon belasteten Ökosysteme kann der künftige Rohstoffbedarf aus der heimischen Land- und Forstwirtschaft nicht annähernd gedeckt werden. Um den Industriestandort wirtschaftlich wettbewerbsfähig zu halten und ökologisch nachhaltig zu sichern, müssen deshalb die in der Region vorhandenen Kohlenstoffquellen intensiver als bisher genutzt werden.
Um auch die Verwertung biogener Rest- und Abfallstoffe sowie von CO2 in die industrielle Praxis zu bringen und den notwendigen Strukturwandel zu beschleunigen, braucht es allerdings zusätzlich Änderungen im Umgang mit Ressourcen und Energien, Anpassungen der Infrastruktur, die Weiterentwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen und einen Realisierungsplan. Handlungsbedarf sieht BioBall in den folgenden 4 Aktionsfeldern:- Ressourcen Und Energien: In der Metropolregion muss die Ressourceneffizienz und das Angebot nachhaltig erzeugter Nutzenergie oder Energieträger gesteigert werden. Zur Beschleunigung des Übergangs in die industrielle Praxis müssen energieintensive Verfahren der zirkulären Bioökonomie auch dann gefördert werden, wenn sie mangels eines ausreichenden Angebots erneuerbarer Energien zunächst noch mit konventionellen Energien versorgt werden müssen.
- Infrastruktur: Die heutige Infrastruktur entspricht dem Bedarf einer fossil-basierten Wirtschaft. Für die stoffliche Nutzung von biogenen Rest- und Abfallstoffen, sind Industriestandorte anzupassen und ist eine dem zunehmenden Bedarf entsprechende öffentliche Infrastruktur für die Energieversorgung und die Logistik bereitzustellen.
- Rechtliche Rahmenbedingungen: Das geltende Abfallrecht führt in der Praxis zur Bevorzugung der energetischen Verwertung. Biogene Abfallstoffe betreffende Vorschriften müssen deshalb den sich entwickelnden Möglichkeiten der stofflichen Verwertung angepasst werden.
- Realisierungsplan: Die Transformation der Metropolregion zu einer zirkulären Bioökonomie erfordert sektorübergreifende öffentliche und private Maßnahmen, die technisch und zeitlich aufeinander abgestimmt werden müssen. Deshalb ist es notwendig einen umfassenden Realisierungsplan zu entwickeln, der u.a. eine Gründungsoffensive beinhaltet, die Gründungsideen, Führungspersonal und Kapital in die Metropolregion zieht.