Nachrichten aus dem Innovationsraum BioBall
Bioball-Vor-Ort bei der nachhaltigen Garnelenzucht an der Uni Gießen
Prof. Thomas Wilke erläutert die Vorteile von Holzbecken in der nachhaltigen Garnelenzucht
Prof. Dr. Thomas Wilke von der Uni Gießen präsentierte die Ergebnisse aus vier Jahren Forschung zur Entwicklung einer nachhaltigen Garnelenzucht. Mithilfe einer innovativen Haus-in-Haus-Lösung im alten Gebäude des Biotechnikums konnten optimale Haltungsbedingungen für die Garnelen geschaffen werden, ohne dass aufwendige Modernisierungsarbeiten erforderlich waren.
Besonders beeindruckend: Holzbecken zur Aufzucht der Garnelen, die an traditionelle Weinfässer erinnern. Sie fördern einen probiotischen Mikrofilm, der Tierwohl und Gesundheit verbessert, Krankheiten vorbeugt und den Futterbedarf senkt – ein deutlicher Vorteil gegenüber Plastikbecken.
Darüber hinaus wird erforscht, wie das nährstoffreiche Wasser der Zucht Pflanzen wie Mangold oder Aloe Vera, aber auch Muscheln und Makroalgen zugutekommen kann. Erste Ergebnisse zeigen Potenzial für ein multitrophes System, das Ressourcen schont und Synergien schafft.
Für ein maßgeschneiderte Prozesssteuerung wird derzeit eine Künstliche Intelligenz entwickelt, die Tiergesundheit, Ressourceneffizienz und Produktionsprozesse überwacht. Mithilfe eines Garnelen-Gesundheitsindex könnten Krankheiten früh erkannt und behandelt werden – ein Ansatz, der auch auf andere Tierarten übertragbar ist und Aquakultur nachhaltiger machen könnte.
Die Garnelen werden u.a. mit den Larven der schwarzen Soldatenfliege gefüttert, die im Fraunhofer IME kultiviert werden. Denen dient wiederum Apfeltrester als Nahrungsgrunglage.
Wir danken allen Beteiligten für den inspirierenden Austausch und die praxisnahen Einblicke. Projekte wie dieses zeigen, wie Innovation, Nachhaltigkeit und regionale Wertschöpfung Hand in Hand gehen.
(Text teilweise übernommen mit freundlicher Genehmigung von Technologieland Hessen)